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5G: Facts, die man wissen sollte

Aktualisiert: 15. März 2019


Foto: jamesteohart

Was ist 5G?

5G bezeichnet die kommende 5. Mobilfunk-Generation. G steht dabei für „Generation“: Zuerst bezeichnete 1G die analoge Sprachübertragung. Mit 2G wurden zum ersten Mal mobile Daten übertragen – mit sehr langsamen „Geschwindigkeiten“ allerdings. Schneller wurde es mit 3G dank der UMTS-Technik. 4G ist der derzeit aktuelle, mit LTE betriebene Standard, der hohe Datengeschwindigkeiten ermöglicht.



Was kann die neue 5G-Technik?

Der neue Mobilfunkstandard zeichnet sich durch Zuverlässigkeit, hohe Datenraten und besonders durch extreme Schnelligkeit aus:

  • Daten können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde übertragen werden. Das ist 100 Mal schneller als eine 4G-Verbindung.

  • Gleichzeitig sollen die Reaktionsgeschwindigkeiten (Latenzen) im Netz mit weniger als zwei Millisekunden sehr kurz werden, was die Grundvoraussetzung für Echtzeit-Anwendungen wie autonomes Fahren oder Augmented Reality ist.

  • Außerdem kann die neue Technologie wesentlich mehr Geräte miteinander verbinden als bisherige Mobilfunk-Generationen.



Wer profitiert von der Einführung von 5G?

5G wird die Welt vernetzen – Menschen und Dinge. Es profitieren auch Privatnutzer, aber die Industrie wird weitaus größeren Profit aus 5G ziehen: Privatnutzer: eigentlich reichen die bisherigen LTE-Datenraten für Alltags-Anwendungen zumeist völlig aus (z. B. für das Streamen von Videos oder Videotelefonie), doch die kürzeren Reaktionszeiten im Netz werden für ein schnelleres Aufrufen von Webseiten sorgen können. Und auch das Smarthome lässt sich mit 5G aus der Ferne steuern, da Strom, Wasser, Überwachung, Heizung und Rauchmelder miteinander vernetzt sein werden.

Industrie: durch die schnelle und zuverlässige 5G-Technologie werden Industrie und Medizin große Fortschritte machen können:

  • In Fabriken profitiert die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) von einem schnellen 5G-Netzwerk: Transportfahrzeuge und Gabelstapler können fahrerlos durch die Werkshallen manövriert und Industrieroboter kabellos betrieben werden.

  • Ärzte können aus der Ferne operieren, indem sie Roboter über das 5G-Netz steuern.

  • Städte werden smart vernetzt.

  • Und auch Autos können sicher über 5G mit ihrer Umgebung kommunizieren, z. B. mit Ampeln und Parkplätzen.



Wer bietet 5G an?

Die Bundesnetzagentur führt eine Frequenz-Auktion für den Netzausbau zu 5G durch. Versteigert werden insgesamt 420 MHz aus den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz. Vier Firmen sind zur Auktion zugelassen:

  • Drillisch Netz AG (besser bekannt als 1&1)

  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG

  • Telekom Deutschland GmbH

  • Vodafone GmbH

Die Auktion findet am 19. März 2019 statt. Allerdings reichten Telekom, Vodafone und Telefónica Eilanträge gegen die Auktionsregeln der Bundesnetzagentur ein. Konkret stellen sie sich gegen eine 4G-Ausbaupflicht, die an den Erwerb der 5G-Frequenzen gekoppelt ist, und gegen die Vorschrift, bestimmte Antennen für ihre Konkurrenten öffnen zu müssen.



Was passiert nach der Auktion?

Die Technologie steht schon jetzt bereit. Die Unternehmen, die Frequenzen ersteigert haben, sind dann verpflichtet, mit dem 5G-Netz auch das 4G-Netz weiter auszubauen. Heißt: Autobahnen und Bahnstrecken müssen bis 2022 mit mindestens 100Mbit versorgt sein. Diese neuen 4G-Funkstationen können später relativ einfach mit 5G-Elementen aufgerüstet werden.

Trotzdem werden für 5G zusätzlich neue Mobilfunkstationen aufgestellt werden müssen: da 5G zum Start nur auf sehr kurzwelligen Frequenzen verfügbar sein wird, beträgt die Reichweite eines Sendemastes auch nur wenige Hundert Meter. Um eine Netzabdeckung zu sichern, bedarf es für 5G also neuer Funkmasten. Experten gehen davon aus, dass 5G deshalb in den ersten Jahren nach der Auktion nur in größeren Ballungsräumen verfügbar sein wird.



Was sagen 5G-Kritiker?

Kritiker warnen vor den Konsequenzen, die aus einem Ausfall der für 5G wichtigen Infrastrukturen wie Strom und Telekommunikation resultieren. Auch werfen sie die Frage nach der Sicherheit in 5G-Netzen auf, denn: wenn Industrie, Verkehr und Städte über 5G vernetzt sind, sind sie anfällig für Sabotage und Spionage. Und das EU-Parlament sowie die USA warnen Deutschland beim 5G-Ausbau explizit vor der Zusammenarbeit mit chinesischen Herstellern: die Technik chinesischer Anbieter könne Hintertürchen beinhalten, über die sich Hersteller und Behörden Zugang zu persönlichen Daten verschaffen könnten. Sicherheitsexperten konnten bisher jedoch keine Spionageaktivitäten nachweisen.



Warum gibt es auch Industrie-Lizenzen?

Unternehmen haben die Möglichkeit, auf dem eigenen Unternehmensgelände lokale 5G-Netze aufzubauen. Diese sollen auf Antrag und ohne Auktion gegen eine Gebühr vergeben werden. Unternehmen zahlreicher Branchen haben dazu bereits Interesse bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Mit einem eigenen, werkinternen 5G-Netz, durch das sie selbst zum Netzbetreiber werden, wollen Unternehmen Geschäftsgeheimnisse und Patente schützen und vor Spionage und Sabotage sichern.



Sollen Smartphone-User sofort auf 5G wechseln?

Nein. Mit 4G wird man noch jahrelang gut versorgt sein. Besonders in Regionen ohne schnelles Kabel-Internet wird LTE bzw. 4G weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Gerade der 5G-Ausbau auf dem Land ist vorerst sehr unwahrscheinlich.

Ein Wechsel auf 5G macht mittelfristig nur dann für User Sinn, die auf eine verlässliche hohe Performance angewiesen sind - vorausgesetzt 5G ist verfügbar und vorausgesetzt man mag es sich leisten, denn in den Anfangsjahren werden 5G-Tarife weitaus teurer sein als ihre 4G-Pendants.



Weitere Infos unter 5g-anbieter.info.

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